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Beitragsbild Bild: Es gab großes Interesse an den geplanten Windkraftanlagen

Bürgerversammlung im Kurhaus Bad Rappenau

Am Abend des 05.03.2024 versammelten sich rund 300 interessierte Bürger im Kurhaus Bad Rappenau, um sich über die Pläne für den Bau von Windkraftanlagen zu informieren. Vorgestellt wurde das Projekt von den Referenten Dr. Matthias Pavel und Philip Gohl. Beide sind bei Uhl Windkraft beschäftigt, dem Unternehmen, welches für die Planung und eventuell späteren Bau der Windkraftanlagen verantwortlich ist. In einer Präsentation stellten die beiden den derzeitigen Stand der Planung vor und stellten sich im Anschluss gemeinsam mit Oberbürgermeister Sebastian Frei den Fragen der Bürger.

Zunächst hob OB Frei hervor, wie wichtig Windkraft ist, besonders in Zeiten, in denen Deutschland auf Atom- und Kohlekraftwerke verzichten möchte. Darüber hinaus ist es auch keine Frage ob, sondern nur von wem Windkraftanlagen in der Region gebaut werden. Die Frage, um die es bei der Bürgerversammlung gehen sollte, war also, ob die Stadt Bad Rappenau auf eigenen Flächen Windräder bauen lassen soll oder nicht.

In der Präsentation stellte Dr. Pavel, der Leiter für das Thema Windkraft bei Uhl Windkraft, heraus, dass es vom Bund gesetzliche Vorgaben gibt, wonach jedes Bundesland eine bestimmte Fläche für Windkraft ausweisen muss. In Baden-Württemberg sind es 1,8% Fläche. Zuständig für die Ausweisung sind die 12 Regionalverbände. Wenn nicht ausreichend Fläche ausgewiesen wird, dürfen theoretisch im gesamten Außenbereich Windkraftanlagen gebaut werden.

In Bad Rappenau wären mehrere Flächen geeignet. Es gibt es zwei Flächen zwischen Fürfeld und Kirchardt, die geeignet wären. Die attraktivste Fläche ist allerdings der Kommunalwald nördlich der Autobahn A6 zwischen Treschklingen und Grombach. In diesem Gebiet könnten 4 Windkraftanlagen gebaut werden.

Beim Bau müssen zahlreiche Vorgaben eingehalten werden. So müssen Windkraftanlagen mindestens 1000 Meter von der Wohnbebauung und 100 Meter von Infrastruktur, beispielsweise der Autobahn, entfernt sein. Außerdem gibt es klare Richtlinien was den Lärm, Schattenwurf und Artenschutz angeht. Um den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten, sollen ökologisch weniger wertvolle Flächen im Wald genutzt werden. Dr. Pavel verwies hier unter anderem auf Flächen, die unter dem Befall des Borkenkäfers leiden.

Außerdem muss das Fundament der Windkraftanlagen nur 2,90 Meter tief im Boden verankert werden. Das erleichtert den Abbau nach Ende der Laufzeit (ca. 25 Jahre). Trotzdem braucht es Fläche und Platz im Wald für die Baustelle und die dazugehörigen Fahrzeuge. Die für die Baustelle frei gemachte Fläche wird im Anschluss aber wieder aufgeforstet, um den Eingriff in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus müssen weitere Ausgleichsmaßnahmen vollzogen werden.

Dr. Pavel ging dann noch auf die konkrete Leistung der Windkraftanlagen ein. So produziert ein Windrad von der Firma Vestas circa 13 Mio kWh im Jahr. Diese Windkraftanlage ist 175 bis 199 Meter hoch und könnte in Bad Rappenau gebaut werden. Der produzierte Strom reicht aus für 3.800 Haushalte. OB Frei verwies darauf, dass 4 Windräder genug Energie für ganz Bad Rappenau produzieren würden.

Pro Windkraftanlage könnte die Stadt voraussichtlich mindestens 25.000 Euro jährlich an Einnahmen erhalten. Für die möglichen 4 Windräder würde es also rund 100.000 Euro geben. Auch aus dem Betrieb der Anlagen kann die Stadt Einnahmen generieren. In welcher Form die Bürger daran beteiligt werden sollen, ist bisher noch nicht klar geregelt. Diese Frage soll auch erst endgültig geklärt werden, wenn feststeht, ob die geplanten Windkraftanlagen auch wirklich gebaut werden. Eine Beteiligung ist aber geplant.

Nach Zeitplan werden in den nächsten 12 Monaten Winddaten gemessen. Sollten diese Daten ergeben, dass der Bau von Windkraftanlagen sinnvoll ist und der Gemeinderat dem Vorhaben zustimmen, kann die genauere Planung beginnen. Auch viele weitere Untersuchungen und Gutachten, zum Beispiel zum Artenschutz, sind dafür erforderlich. Bei optimalem Verlauf könnte die Inbetriebnahme 2027/28 stattfinden.

Oberbürgermeister Sebastian Frei war es ein Anliegen, die Bürger nach der Präsentation daran zu erinnern, dass es sich bei den 4 geplanten Windkraftanlagen nur um die Pläne der Stadt handelt. Es ist mit weiteren Anlagen auf privaten Flächen, beziehungsweise im Staatsforst des Landes, in der Region zu rechnen.

In der anschließenden Fragerunde äußerten besonders die Bürger aus Fürfeld ihre Bedenken und merkten an, dass in erster Linie Fürfeld, auch durch die Planungen der Nachbargemeinden, durch die Windkraftanlagen beeinträchtigt würde. OB Frei versicherte, dass die von Bad Rappenau geplanten Windräder keinen großen Einfluss auf Fürfeld haben werden. Außerdem wurde Kritik an den Eingriffen in den Wald geäußert. Es gab aber auch Zustimmung und die Frage, warum nicht mehr städtische Windräder geplant wären.

Download: Die Präsentation von Uhl Windkraft, die bei der Bürgerversammlung gezeigt wurde, kann unter hier abgerufen werden.


 
 
 
 
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